Wohngruppenkonzept

Jeder Bewohner hat das Recht sein Zimmer nach seinen Wünschen zu gestalten, auch mit privaten Möbeln, Bildern und Gegenständen. Wenn keine eigenen Möbel mehr vorhanden sind oder es keine Angehörigen gibt, die beim Einrichten helfen können, sehen wir uns dazu verpflichtet das Zimmer gemütlich einzurichten, eventuell wenn noch vorhanden mit alten Möbeln oder Gegenständen.

Im Gemeinschaftsbereich, dem Wohnzimmer, findet sich alt vertrautes Mobiliar aus ihren Jahrgängen wieder. Auch in diesen Bereichen besteht die Möglichkeit der Mitgestaltung durch eigene Möbel. Angrenzend zu dem Wohnzimmer, der einen Wohngruppe, ist eine offene Küche, die zum Mithelfen einlädt und hungrig macht. In der anderen Wohngruppe befindet sich im Wohnzimmer eine große Bibliothek.

Die Bewohner sollen sich in unserer Einrichtung zu Hause fühlen. Ebenso wichtig ist es uns, dass sie sich mit all ihren Bedürfnissen und Wünschen respektiert und ernst genommen fühlen. Deshalb wird in den Wohnbereichen auf besonders intensive Weise der „Alltag“ gelebt. Hierbei machen wir uns bewusst, dass die normale Sozialisation eines Menschen der vor 70-100 Jahren geboren wurde, sich wesentlich von den heutigen unterscheidet. Dieses Betrifft besonders das Geschlechterverhältnis, das Verhalten zur Arbeit und das damit verbundene Freizeitverhalten.

Grundlage unseres Wohngruppenkonzeptes  ist das „Normalitätsprinzip“, das heißt für uns, dass der Bewohner so wenig wie möglich von seinem früheren Leben aufgeben muss, deswegen werden ihm alt vertraute Beschäftigungen angeboten. Alle Bewohner werden in den täglichen Ablauf einbezogen. Beispielsweise werden Beilagen zu den Mahlzeiten gemeinsam mit den Bewohnern im hauseigenem Kiosk eingekauft und in der Küche hergestellt, gemeinsam auf- und abgedeckt, Wäsche gewaschen oder gefaltet. Grundlage hierfür ist die Selbstbestimmtheit und die Lebensgeschichte des Einzelnen.

Wir wollen  erreichen, dass keine „ künstlich erzeugten Betreuungsgruppen“ geschaffen werden, in denen eventuell Defizite „ zur Schau“ gestellt werden.  Stattdessen sollen die kleinen Dinge des Alltags in einer Atmosphäre der Vertrautheit und Sicherheit in der Gemeinschaft mit einer Bezugsperson erfolgen. Das Leben in der Gemeinschaft schafft nicht nur soziale Integration, sondern auch das Gefühl der Zugehörigkeit und der Geborgenheit. Individuell  besteht auch die Möglichkeit ein Bewohner spezifisch zu betreuen, der auf Grund seiner Tagesform nicht in eine Gemeinschaftsaktivität integriert werden möchte, weil es ihn derzeit überfordert oder einfach kein Interesse besteht. Hier kann eine Einzelbetreuung stattfinden, die ein gewohntes Tätigkeitsfeld aufgreift, z.B. Tätigkeiten im Garten, oder ähnliches.

Die Außenanlage des ALTREWA-Gutshofs bietet auch altvertraute Tätigkeiten in der Natur. Der zum Grundstück zugehörige Wald lädt durch seine gepflasterten Wege zum Spazierengehen ein. Bänke an den Wegesrändern geben die Möglichkeiten zum Verweilen, um  die alten Baumbestände und die Natur zu bewundern.

Akzente, wie alte Arbeitsgeräte, ein alter Pferdewagen und eine große alte Scheune mit Fachwerk unterstreichen die Atmosphäre des Hofs und bieten einen altvertrauten Anblick. In der Scheune befinden sich die Holzwerkstatt, Schlosserei und Gärtnerei. Bewohner können sich entsprechend ihrer Fähigkeiten hier einbringen. 

Die Großen Gartenflächen mit Blumen, ihren Obstbäumen und Beerensträucher, laden zur Gartenarbeit und naschen ein. 

In dem Gutshof-Café können die Bewohner Kaffee trinken gehen wie sie es in ihrem früheren Leben auch gemacht haben.

Der Innenhof ist Zentrum für alle Freiluftveranstaltungen.